Interessenkonflikte begegnen uns im Hebammenalltag häufiger, als wir auf den ersten Blick wahrnehmen. Ein Kugelschreiber mit Logo, eine Einladung zu einer Fortbildung, ein gesponsertes Arbeitsmaterial – scheinbar kleine Dinge, die jedoch großen Einfluss auf unsere Haltung und Empfehlungen haben können. In meinem Vortrag beleuchten wir die Mechanismen, mit denen Industrie und Marketing subtil Vertrauen gewinnen und Entscheidungen beeinflussen. Wir fragen: Ab wann wird aus einer hilfreichen Kooperation ein Problem für unsere fachliche Unabhängigkeit? Welche Folgen hat das für Familien, die wir begleiten? Und wie können wir unsere Professionalität und Glaubwürdigkeit schützen? Der WHO-Kodex bildet dabei einen wichtigen Orientierungsrahmen, doch im Mittelpunkt stehen konkrete Situationen aus der Praxis und die Frage, wie wir Hebammen uns sicher zwischen Nähe, Neutralität und Einflussnahme bewegen können.